ALPSTEIN, BODENSEE, SCHÜGA, CAFÉS
16. Mai 2025, 07:04 Uhr, Zürich HB – wir steigen in den Zug nach St. Gallen, zweite Station unserer Content-Reihe «Urban Gravel Schweiz».
Auf dem Plan: eine lange Liste mit Cafés, Restaurants, Bars und Orten, die wir in der Ostschweiz besuchen wollen. Und zwei Gravel-Touren – eine mit Bodensee-Blick, die andere mit Alpstein-Kulisse.
Ausserdem: ein Treffen mit Dominik Bokstaller, dem Kopf hinter The Cake Movement, Züri Escape, Backyard Gravel und Dead Ends and Cake. Dominik lebt in St. Gallen – und von dort aus organisiert er seine (im besten Sinne) verrückten Events.
St. Gallen ist nicht Biel, klar. Aber es gibt Parallelen – finden wir jedenfalls. Auch hier treffen Gegensätze auf engem Raum aufeinander: barocke Weltkultur (Stiftsbibliothek!) neben lässigen Cafés (Kafi Otmar!), lebendige Altstadt-Gassen, die in zehn Velo-Minuten in menschenleere Flusstäler münden. Und ganz generell: Auch dieser Trip fühlt sich wieder erstaunlich einfach, angenehm – und absolut empfehlenswert an.

Was wir nicht auf dem Schirm hatten: St. Gallen liegt 250 Meter höher als Zürich. Der Temperaturunterschied ist spürbar – selbst für Menschen ohne Sonnenverwöhnung.
Weil Zürich und St. Gallen gerade mal 60 Zugminuten auseinander liegen, sind wir bereits um acht Uhr vor Ort. Und starten direkt durch – es gibt einiges zu entdecken.
Neben der Stadt und ihrer Gastroszene wollen wir auch zweimal raus: einmal Richtung See, einmal Richtung Berge. Für Einheimische vielleicht ein bisschen klischeehaft – für uns als Gravel-Touristen aber ziemlich perfekt.



WIE WIR ST. GALLEN ERLEBEN
Das «Zentrum der Ostschweiz» – klingt abgegriffen, stimmt aber. Die Stadt ist kompakt (gefällt uns), eigenständig (noch besser) und durchzogen von Geschichte.
Der barocke Klosterbezirk gehört genauso dazu wie eine lebendige, junge Gastro-Szene. Kombiniert mit der Nähe zu Alpstein und Bodensee ist St. Gallen wie gemacht für unser Projekt Urban Gravel.
Nach knapp 48 Stunden ziehen wir Bilanz: Mehr Zeit wäre gut gewesen – aber selbst ein kurzer Trip reicht, um Stadt, Umland und Atmosphäre intensiv zu erleben.



WAS WIR IN ST. GALLEN ERLEBT HABEN
Klar, auch hier die Altstadt inkl. Weltkulturerbe. Vor allem aber ganz viele schöne, gemütliche und super freundliche Cafés und Bars.
Wir waren - in dieser Reihenfolge - im «Kaffeehaus» für einen sehr guten Cappucino in sehr angenehmer Atmosphäre, im «Brauwerk» und «Brüw» für ein paar erste Belohnungs-Biere nach der - ohnehin als Bier-Runde deklarieren Alpstein-Tour, in der «Militärkantine» (sehr schöner Biergarten!) für den Znacht, im «Perronnord» für einen Digestif, im «g'nuss» für wirklich ganz ausgezeichnete Bagels zum Frühstück, im «Kafi Otmar» für einen Aperitif, im «Drahtseilbähnli» für ein weiteres Bier und im «Splügen» für ein nahöstliches Abendessen.
Unser persönlicher Pflicht-Besuchsort aber lautet: Drei Weieren.
Die drei kleinen Seen liegen gleich oberhalb von St. Gallen im Quartier St. Georgen. Ursprünglich zur Wasserversorgung angelegt (so lesen wir nach), sind die Weiher heute die wahrscheinlich grösste Chill-out-Zone der Stadt. Mit Freibad, Jugendstil- Badehäuschen, Panoramablick über die Stadt bis zum Bodensee - und dem Kiosk «Milchhüsli», bei dem es alles gibt, was unser Gravel-Herz begehrt (Kuchen, Bier, Pommes-Chips - und vieles mehr).
Übernachten durften wir wiederum sehr exklusiv: im so genannten «Kutscherhaus» von Dominik und «The Cake Movement». Weil privat, steht dieser sehr schöne Ort nicht allen offen, wir empfehlen deshalb die Nacht in der «Militärkantine» zu verbringen. Wer den Flair des Kutscherhauses und Dominiks Gastfreundschaft trotzdem erleben möchte, kann versuchen sich einen Platz beim nächsten «Backyard-Gravel» mit Ziel ebendort zu ergattern.


WO HIN MIT DEM GRAVELBIKE?
Rad gefahren wurde natürlich auch in St. Gallen. Analog zu Biel auch hier in zwei grossen Runden.
Einmal nordöstlich der Stadt (Bodensee und Alpstein), einmal nordwestlich (Bodensee und Thurgau).
ALPSTEIN-BIER- & BODENSEE-RUNDE
Alpstein-Bier-Runde: Unsere erste Tour ist direkt ein Highlight. Rund 65 Kilometer und 1.750 Höhenmeter – fordernd, aber lohnend. Über Rorschach und das Appenzellerland zurück nach St. Gallen, mit drei Brauereien am Weg: Kornhausbräu, Locher, Schützengarten. Der Name ist also Programm.
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Bodensee-Runde: Die zweite Tour ist entspannter – aber keineswegs langweilig. Knapp 71 Kilometer, 1.200 Höhenmeter, viel See, wenig Verkehr. Von St. Gallen über Arbon und Romanshorn, dann via Bischofszell zurück. Eine Tour mit Blick, Balance und zwei sehr lohnenden Kaffeepausen.
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