ALPSTEIN | 70 KM - 1'770 HM

Anders als in Biel starten wir in St. Gallen direkt mit der anspruchsvolleren unserer beiden Touren.

Nach einer doppelten Kaffee-Infusion – erst ein richtig guter Cappuccino im Kaffeehaus, dann ein nicht minder starker Espresso bei Dominik im Kutscherhaus – sind wir zumindest koffeinseitig bestens vorbereitet.

Schon nach wenigen Kilometern wird wieder klar: Nichts ersetzt das eigene Abfahren einer Route. Das Riederen-Tal entlang der Goldach ist zwar ein kleines landschaftliches Juwel unterhalb der kaum spürbaren Autobahn – aber eben auch ein harter Einstieg in den Tag. Deshalb gibt’s zur Originalroute eine alternative Version, die diesen Abschnitt sowie ein paar Passagen im Alpstein entschärft.

Der Name «Alpstein-Bier» ist übrigens Programm: Drei Brauereien liegen am Weg. In Rorschach stoppen wir kurz bei Kornhausbräu (noch ohne Bier – das holen wir abends im Lokal «Brüw» nach), in Appenzell bei Locher (sehr zu empfehlen: das alkoholfreie Weizen), und in St. Gallen – fast schon standesgemäss – bei Schützengarten. Getrunken wird dort zwar nicht direkt, sondern ein paar Meter weiter im «Brauwerk» – aber Hauptsache Engelweisse.

Dass man von St. Gallen schneller am Bodensee ist, als man denkt, überrascht vermutlich niemanden hier. Aber für uns bedeutet das: keine 15 km nach dem Start schon am Seeufer – für Kaffee oder Znüni fast noch zu früh. Also kurzer Fotostopp, dann geht’s hinauf über den Rorschacher Berg, via Grub und Wald nach Trogen. Dort hätten wir dringend etwas essen sollen – was wir (typisch) verschlafen. Zum Glück wartet Appenzell. Erst holen wir uns im Besucherzentrum der Brauerei einen Sack Brewbee-Tschipps (Treber-Resteverwertung in lecker), dann stärken wir uns mit Biber und Mandelschnitte im Dorfzentrum.

Landschaftlich ist der Höhepunkt kein einzelner Punkt, sondern ein durchgehender Abschnitt: Ab Rorschach hat man fast ständig den Alpstein vor Augen – mit Säntis, Hohem Kasten und allem dazwischen. Der Blick bleibt gleich, aber langweilig wird er nie.

Ab Appenzell sind es noch rund 20 km zurück. Mit Tschipps, Biber und einem Weizen im Magen kein Problem. Ein letzter, fester Punkt auf unserer To-Do-Liste: der Abstecher zu den Drei Weieren. Oberhalb des Birnbäumenquartiers gelegen, idyllisch wie eh und je – egal wie spät es ist, hier muss man vorbei. Auch wenn in der Stadt schon das «Schüga» ruft.

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