3-LAND | 66 KM - 800 HM

Von der Idee her vermutlich naheliegend, in der Umsetzung aber trotzdem auf jeden Fall schön: drei Länder an einem halben Tag mit dem Gravelbike erleben. Das sogenannte Dreiländereck macht’s möglich – Deutschland, Frankreich und die Schweiz lassen sich hier in kurzer Zeit verbinden. Und das auf eine Weise, die landschaftlich abwechslungsreich ist und überraschend viel bietet.

Klingt nach Werbebroschüre, ist aber einfach so.

Wir starten früh – nach einer wirklich erholsamen Nacht in der Jugendherberge (muss an dieser Stelle nochmals gesagt werden: sehr schön, ruhig, komfortabel!) und einem frühen Frühstück. Besonders bei heissem Wetter ein Vorteil: Kaffee und Müesli gibt’s dort bereits ab 6 Uhr.

Erstes Ziel: das Kraftwerk Birsfelden. Von dort rollen wir weiter durch die noch angenehm kühlen, ruhigen «Langen Erlen» und überqueren kurz darauf die «grüne» Grenze nach Tüllingen. Der Weg durchs Gebiet Schlipf ist zwar steil, aber gut fahrbar – und definitiv eine doppelt gute Wahl: null Verkehr und viele schöne Aussichtspunkte, die man sonst nie sehen würde.

Von der Tüllinger Kirche aus öffnet sich der Blick noch einmal weit über Basel, bevor es in einem grossen Bogen durch Rebberge und Wald weitergeht – über kleine Orte wie Binzen, Mappach und Blansingen bis zum Isteiner Klotz. Der Klotz-Loop sieht auf der Karte zwar nach sinnlosem Umweg aus, ist aber einer dieser Abstecher, die sich lohnen: Aussicht, Ruhe, Atmosphäre.

Nach dem nächsten Grenzübertritt – dieses Mal von Deutschland nach Frankreich – geht’s weiter über das Kraftwerk Märkt. und den Rhein. Bis zur nächsten Möglichkeit, etwas zu essen zu finden, dauert es eine Weile. Deshalb unser Tipp: improvisierter Brunch mit Fleischkäse- und Schinkenbrötchen noch auf der deutschen Seite, z.B. von der lokalen Metzgerei in Efringen-Kirchen. Keine Sterne, aber richtig gut.

Derart gestärkt meistern wir auch die etwas ruppige Passage durch die Petite Camargue Alsacienne – ein besonderes Stück Land zwischen Altrhein und Rheinkanal. Natur, Stille und gar nicht so wenig Schatten. Fleischkäse sei dank, haben wir auch noch genug Energie, um auf dem schnurgeraden Abschnitt zwischen Rosenau und Huningue das Tempo noch einmal etwas anzuziehen.

Der letzte Grenzübertritt folgt unterhalb des Novartis Campus (siehe Vortag). Kurz darauf stehen wir im St. Johanns-Park, direkt am Rhein. Ein „Non“-Bier aus der Migros, alle Viere ausgestreckt auf der Wiese, die Stadt im Rücken – wir lassen die Runde langsam ausrollen. Ziel: die Mittlere Rheinbrücke.

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